Regionale Schmankerln & Rezepte
Wer das Leben in vollen Zügen genießt, weiß meist auch was besonders köstlich schmeckt und dem Körper gut tut. Hier haben wir unsere Lieblingsrezepte, Lieblings-Bio-Läden und alles, was das Schmankerl Herz begehrt für euch niedergeschrieben.
Wo bekomme ich 100% Bio Lebensmittel eigentlich?
Tja, das ist wohl die große Frage. Auf jeden Fall nicht im Diskounter, alleine darum nicht, weil Obst & Gemüse dort meist schonmal einen sehr langen Transportweg hatten. Wer helfen will CO2 zu sparen, muss auch auf kurze Transportwege achten. Darum kauft man am besten wirklich Regional, wie man das von Oma kennt. Es gibt gerade in Tirol viele Möglichkeiten dafür.
Gertis Ladele
In Gertis Ladele gibt es jede Menge selbstgemachter Köstlichkeiten aus Naturprodukten, die Gertrud Sturm und ihre Familie auf ihrem Hof pflanzen, ernten und verarbeiten!
Die leidenschaftliche Pflanzenkennerin nutzt dabei traditionelles Wissen, um aus Gemüse, Früchten und Kräutern wahre Genuss-Kreationen der besonderen Art zu zaubern.
Gertis Ladele findest du hier:
Untertösens 1, 6541 Serfaus
Öffnungszeiten:
Jeden Freitag von 14 bis 17 Uhr
Bestellungen und individuelle Geschenkwünsche sind natürlich kein Problem.
Gerti Sturm
"Meine Dankbarkeit kennt keine Grenzen"
Liebe Gerti, was war deine Motivation, eigene Produkte anzubauen? In erster Linie ging es mir zunächst darum, nachhaltige, gesunde Lebensmittel für meine Familie herzustellen. Hinzu kam meine Freude an der Arbeit in der Natur und der Wunsch, Lebensmittel in bester Qualität zu produzieren und dabei an das Althergebrachte anzuknüpfen.
Wie und warum ist das Museum Serfauser Lauser entstanden? Ich wollte einfach alte, von Bauern entrümpelte Arbeitsgeräte der Nachwelt erhalten. Ein weiterer Anlass war der drohende Abriss der alten Markmühle am Argebach, die damals neun Bauern gehörte. Wir haben sie mithilfe von Josef Senn wieder restauriert. Heute drehen sich die Räder wieder. Der Name Serfauser Lauser bezieht sich auf unseren jüngsten Sohn, den wir früher so nannten. Das passte auch sehr gut, weil der Weiler in Untertösens zur Gemeinde Serfaus gehört. So kam das eine zum anderen und wir nannten das Museum so.
Was wird bei dir alles angebaut? Wir bauen alte Getreidesorten in einer Kreislauflandwirtschaft an. Zum Beispiel Gerste, Dinkel, Roggen, Mais und Kartoffeln. Aber auch Obst und Kräuter. Natürlich alles ökologisch sauber ohne Spritzmittel. Das ergibt 100 Prozent echten Tiroler Genuss. Jeder hat die Möglichkeit, einen herzhaften Mühlenschmaus in unserer Zirbenstube zu buchen und selbst zu kosten.
Wie entstehen die Produkte? Mit viel Engagement, Liebe zur Natur und natürlich Fleiß. Denn um zu einem qualitativ hochwertigen Produkt zu gelangen, bedarf es vieler Schritte. Aussähen, gießen, jäten, natürlich düngen, wenn nötig Schädlinge biologisch mit Brennnessel- oder Beinwelljauche bekämpfen und so weiter. Bis zum Ende mit Bedacht und Achtsamkeit geerntet wird. Teile der Ernte konservieren wir wie zu Omas Zeiten, der Rest wird zu süßen oder pikanten Köstlichkeiten verarbeitet. Dabei erfinde ich nichts Neues, sondern bediene mich nur aus dem Wissensschatz vergangener Tage.
Wie sieht dein Arbeitstag aus? Zur frühen Morgenstund‘ fängt der Tag am besten an. Neben Familie, Haushalt und der Pflege von Gebäuden füttere ich die Tiere und widme mich dann meinem schönen Garten. Ich staune jeden Tag und freue mich darüber, wie still und doch mit ganzer Kraft jede einzelne Pflanze wächst. In diesen Augenblicken kennt meine Dankbarkeit gegenüber der Natur keine Grenzen.
Kann man sagen, dass du deinen Traum lebst? Ja, ich möchte sogar sagen, dass mein tägliches Leben noch schöner ist, als ich es mir in meinen Träumen vorgestellt habe. In großer Dankbarkeit stelle ich fest, dass wir alle das sehr große Privileg genießen, hier leben zu dürfen. Inmitten all der Wälder, Wiesen und Felder, Gärten, Obstbäume und noch Vielem mehr.
Was gibt dir die Kraft für all das? Ich schöpfe sie aus dem Geist unserer Ahnen. Mit viel Liebe und Freude an der Sache ist es ein Leichtes, Farben und Düfte zu genießen, mit der lauen Luft eins zu werden und Kraft zu tanken.
Hast du ein Lebensmotto? Das Leben in Liebe, Achtsamkeit und Dankbarkeit gegenüber der ganzen Schöpfung zu leben.
Wann kann man deine Köstlichkeiten in Gertis Ladele kaufen? Ich öffne meinen Laden jeden Freitag von 14 bis 17 Uhr. Bestellungen für individuelle Geschenke nehme ich selbstverständlich auch jederzeit an.
Unsere Lieblings-Rezepte aus der Region
Gerti's
Rohnen-Aufstrich
Man nehme:
1 Apfel
200 g gehackte Rohnen
100 g Sellerie
1 Bund Schnittlauch
2 EL Semmelbrösel
Saft von einer Orange
20 g Kürbiskerne
½ Tl Zucker
Salz
frisch gemahlenen Pfeffer
Zubereitung:
Apfel und gehackte Rohnen in kleine Würfel schneiden. Sellerie schälen und in sehr kleine Würfel schneiden. Schnittlauch in Röllchen schneiden. ½ Apfel und Rohnen pürieren, Semmelbrösel unterrühren. Apfelwürfel und Orangensaft unter die Rohnenmasse rühren, dann Selleriewürfel und Kürbiskerne dazugeben. Rohnenaufstrich mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen, Schnittlauchröllchen unterheben.
Aufstrich in Gläser mit Deckel fest verschließen und kaltstellen.
Brotempfehlung:
rustikales Bauernbrot oder Vollkornbrot
Souflierter Topfenschmarren
mit Zwetschkenröster
Zutaten für eine große oder zwei kleine Portionen:
2 Eier
1 EL Topfen = österr. f. Quark (20% Fett)
Schale einer halben Zitrone
1 EL Sauerrahm
2 EL Zucker
1 EL Maizena
Etwas Butter
Die Eier trennen. Das Eigelb mit dem Topfen, der abgeriebenen Zitronenschale, dem Sauerrahm, dem Zucker und Maizena in einer Schüssel gut vermischen. Das Eiweiß steif schlagen, vorsichtig unter die Topfenmasse heben. Etwas Butter in einer beschichteten Pfanne zerlassen, die Masse in die Pfanne geben und etwa 10-12 Minuten im auf 190 Grad vorgeheizten Rohr backen, bis der Topfenschmarren goldgelb ist.
Dazu Zwetschgenröster servieren
Tiroler Gröstl
Zutaten für 3 Personen:
500 g Kartoffeln vom Bauern
200 g regionaler Tafelspitz (zart gekocht)
1 kl. regionaler Zwiebel
1,5 EL hochwertiges Öl/Pflanzenfett
3 Eier vom Bauern
Majoran
frische Petersilie
evtl. frischer Liebstöckel aus dem eigenen Garten
Salz (Meer- oder Steinsalz)
Bio-Pfeffer
Zubereitung:
Die Kartoffeln waschen, schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Das bereits zart gekochte Rindfleisch in beliebig große Stücke schneiden.
Die Zwiebel fein würfeln.
3 EL Öl oder Pflanzenfett in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin goldgelb anrösten.
Kräuter dazugeben und ganz kurz mitrösten.
Die rohen Kartoffelscheiben dazugeben, kurz anbraten und mit 0,2 l würziger Suppe ablöschen.
Deckel drauf und ca. 20 Min köcheln lassen. Von Zeit zu Zeit umrühren, bis die Flüssigkeit vollständig eingekocht ist. Immer wieder probieren und ggf. noch etwas Flüssigkeit nachschütten.
Wenn die Kartoffel bissfest und gar sind, das Fleisch dazugeben, ohne Deckel kurz mitrösten, mit Salz und Pfeffer würzen. Evtl. überschüssige Flüssigkeit verdunsten lassen.
Die Eier in einer separaten Pfanne zu Spiegeleiern braten.
Gröstl auf Teller anrichten, mit frischer Petersilie bestreuen und mit jeweils einem Spiegelei garnieren.
Maria's schweinekotelett nach tiroler bauernart
Zutaten für 4 Personen:
4 Schweinekoteletts
Salz
Kümmel
Knoblauch gepresst
Mehl zum Tauchen
5 EL Schweine- oder Butterschmalz
¼ l Suppe
80 g Zwiebel
300 g Erdäpfel, roh
100 g Frühstücksspeck
100 g Champignons
Gehackte Petersilie
Zubereitung:
- Schweinekoteletts zart klopfen
- Ränder leicht einschneiden
- mit Salz, Kümmel und Knoblauch würzen
- einseitig in Mehl tauchen
- 3 EL Schweineschmalz oder Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen
- Koteletts beidseitig braun anbraten
- mit Suppe ablöschen
- zugedeckt ca. 30 Minuten dünsten
- Zwiebel & Erdäpfel schälen und in grobe Würfel schneiden
- Speck ebenfalls grobwürfelig schneiden & die Champignons sechsteln
- Restliches Fett in separater Pfanne erhitzen & den Speck darin anrösten
- Zwiebeln beigeben & glasig anschwitzen
- Erdäpfel und Champignons beigeben & würzen
- alles zusammen zu den Schweinskoteletts geben und
- ca. 15 Minuten weiterdünsten
Zwetschkenröster
1 kg Zwetschken
1 Zimtrinde
5 Gewürznelken
200 g Kristallzucker
½ Zitrone
Zwetschken waschen, halbieren und entkernen. Zimtrinde zerkleinern und mit Nelken in ein Leinensäckchen binden oder in ein Gewürz-Ei geben.
2 cl. Wasser, Zucker, Gewürzsäckchen und Zitrone aufkochen.
Zwetschken beigeben und langsam kernig-weich dünsten, dabei öfters umrühren. Zitrone und Gewürzsäckchen entfernen .
GARDAUER: ca. 35 Minuten
Basilikumpesto mit Bandnudeln
Zutaten für 3 Personen:
160 g Basilikum aus dem eigenen Garten
60 g Bio-Pinienkerne
160 g Bio-Hartkäse gerieben
300 ml Olivenöl von höchster Qualität
2 Zehen regionaler Knoblauch
1 TL Salz (Meer- oder Steinsalz)
etw. Bio-Pfeffer
300 g Bandnudeln
Zubereitung:
Zuerst die Pinienkerne anrösten.
Den Basilikum grob mit dem Messer vorschneiden.
So kann sich das Aroma besser antfalten, da der Pürrierstab oftmals zu grob mit den sensiblen Kräutern umgeht.
Knoblauchzehen schälen und grob hacken.
Alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer pürieren.
Salzwasser aufstellen.
Die Bandnudeln in kochendem Wasser garen.
Nudeln abseihen und kurz mit kaltem Wasser abschrecken.
Auf dem Teller portionieren, das Basilikumpesto darübergeben. Mit frischen Basilikumblättern garnieren.
Maria's Reisfleisch -
der tiroler klassiker
Zutaten für 4 Personen:
¼ kg Reis
½ l Wasser
½ kg Schweine- oder Rindfleisch
60 g Speck
2 große Zwiebeln
2 EL Paprikapulver
Salz, Pfeffer, Suppenwürze
Zubereitung:
- Zwiebeln und Speck feinwürflig schneiden und in Butter anrösten
- Das Fleisch in Würfel schneiden (nicht zu große Stücke)
- Fleisch zu den Zwiebeln geben und kräftig anrösten
- Mit Salz, Pfeffer, Suppenwürze und Paprikapulver kräftig würzen
- Mit etwas Wasser aufgießen und das Fleisch halbweich dünsten
- Den Reis zum Fleisch geben und mit dem Wasser aufgießen
- So lange dünsten bis der Reis gegart ist
Mit frischem Maggikraut oder Schnittlauch servieren
Zirbenzapfen-Sirup
2,5 l Wasser
2,5 kg Zucker
10 frische Zirbenzapfen
7 dag Zitronensäure
3 Zitronen
Einsiedehilfe (z.B. von Dr. Oetker oder Haas)
Frische weiche Zirbenzapfen werden in dünne Scheiben geschnitten und mit dem Wasser aufgegossen, dann kurz aufkochen ( Zirbenzapfen nicht zu lange kochen ,da man sonst zu viel Bitterstoffe herauslöst).
Nach Belieben einige Zeit ziehen lassen. Je länger der Sud zieht, desto intensiver wird der Geschmack der Zirbe.
Dann das Ganze abseihen, mit dem Zucker, dem Saft der Zitronen und der Zitronensäure nochmals aufkochen, Einsiedehilfe dazu geben und in Flaschen füllen.
Dieser Sirup ist sehr gesund, eignet sich aber nicht nur zum Verdünnen und als Heißgetränk, sondern schmeckt auch mit Prosecco oder zu Vanilleeis ausgezeichnet.
Eierschwammerl-gulasch
Zutaten für 4 Personen:
für die Semmelknödel:
600 g Knödelbrot oder alte Semmeln gewürfelt
50 g Butter
1 Zwiebel
3 EL Petersilie
3-4 Eier vom Bauern (je nach Größe)
250 ml warme Milch
Salz, Pfeffer & Muskatnuss
für das Gulasch:
600 g Eierschwammerl
70 g Butter oder Butterschmalz
1 gr. weiße Zwiebel
etwas feinwürfelig geschnittener Speck
3 EL Petersilie
1 EL Mehl
250 ml Sahne oder Cremefine 7%
1 EL Creme Fraiche mit Kräutern
Salz, Pfeffer, Gemüse-Suppenpulver
Zubereitung Semmelknödel:
Knödelbrot (Semmelwürfel) in eine große Schüssel geben.
Butter in der Pfanne erhitzen und Zwiebel und Petersilie leicht anschwitzen.
Zwiebel und Petersilie mit dem Knödelbrot vermischen.
Milch erwärmen und über das Knödelbrot gießen. (wer warme Milch nimmt, braucht kein Mehl im Knödel!)
Alles gut durchmischen, Geschirrtuch drüberlegen und ca. 20 Minuten quellen lassen.
Eier, Salz, Pfeffer und etwas Muskat dazugeben und zu einem nicht zu festen Teig vermengen (am besten mit den Händen).
Ist der Teig zu weich - mit Semmelbrösel binden Ist der Teig zu fest - Schluck warme Milch dazugeben.
Ausreichend Salzwasser zum Kochen bringen.
Beliebig, aber gleich große Knödel formen und ins kochende Wasser geben.
Hitze stark reduzieren - das Wasser soll nicht mehr kochen, nur sieden, sonst zerfallen die Knödel.
ca. 12-15 Minuten garen - die Knödel sind fertig, wenn sie oben auf schwimmen!
Die fertigen Knödel aus dem Wasser holen und warmstellen.
Zubereitung Gulasch:
Eierschwammerl putzen und schneiden (nach belieben).
Butter oder Schmalz in einer Pfanne erhitzen und den gehackten Zwiebel mit dem Speck darin anrösten.
Schwammerl und Petersilie dazugeben und leicht dünsten lassen (bis ein Großteil der Flüssigkeit verdunstet ist).
Mit dem Mehl stauben.
Anschließend mit Sahne oder Cremefine aufgießen, Creme-Fraiche dazugeben.
Den Speck hinzugeben und Mit Salz, Pfeffer und Gemüse-Suppenpulver abschmecken. Kurz aufkochen.